Warum der öffentliche Sektor einen Masterplan für Open Source braucht
Digitale Souveränität: Herausforderung oder Chance?
Der öffentliche Sektor steht vor einer entscheidenden Frage: Wie kann er seine digitale Souveränität sichern, ohne von großen IT-Konzernen abhängig zu sein? Proprietäre Systeme dominieren nach wie vor die IT-Landschaft vieler Verwaltungen – und das hat seinen Preis. Hohe Lizenzkosten, mangelnde Anpassbarkeit und eine fehlende Transparenz sind nur einige der Probleme. Doch es gibt ein alternatives Angebot: Open Source Software (OSS) kann alle typischen Anforderungen der öffentlichen Verwaltung an eine IT-Infrastruktur abdecken. Was fehlt, ist ein strategischer Rahmen, um ihren Einsatz flächendeckend und nachhaltig zu fördern.
Warum ist ein Masterplan notwendig?
Ohne klare Strategie bleibt der Einsatz von OSS oft punktuell und fragmentiert. Doch digitale Resilienz braucht mehr als Insellösungen. Ein Masterplan für OSS bietet Verwaltungen einen übergeordneten Rahmen, um:
- Abhängigkeiten zu reduzieren: Verwaltungen behalten die Kontrolle über ihre Daten und IT-Systeme.
- Kosten zu senken: OSS reduziert Lizenzkosten und fördert die Wiederverwendung von Entwicklungen.
- Transparenz zu schaffen: Der offene Code ermöglicht eine Überprüfung und Anpassung der Software an individuelle Bedürfnisse. Diese bewusste Gestaltungsfähigkeit erhöht zielgerichtet auch die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit.
- Innovationen zu fördern: OSS-Projekte profitieren von der Zusammenarbeit mit der Open Source-Community und senken die Markteintrittshürden (z.B. für Start-Ups)
Ohne eine nachhaltige Planung bleibt jedoch vieles unausgeschöpft – und genau hier setzt ein langfristige OSS-Strategie an.
Die Bausteine eines erfolgreichen Masterplans
Damit ein Masterplan für Open Source Software (OSS) erfolgreich ist, müssen klare Ziele, Meilensteine und Rollen definiert werden. Verwaltungsstrukturen sollten eine eindeutige Governance sowie Evaluationsprozesse festlegen und diese Maßnahmen mit dezidierten Haushaltsmitteln untersetzen. Diese Zielsetzung bildet die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist eine Kultur der Zusammenarbeit. Der Austausch zwischen Verwaltungen (Bund, Länder und Kommunen), etablierten Open Source-Unternehmen, Forschungseinrichtungen und der Open Source-Community schafft Synergien und fördert innovative Lösungen (wie zum Beispiel openCode).
Abschließend sollte der Erfolg des Plans regelmäßig überprüft werden. Flexibilität und fortlaufende Anpassungen sichern, dass der Masterplan auch langfristig wirksam bleibt.
Der Weg in die Zukunft
Ein Masterplan für die Einführung von Open Source Software ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Er bietet dem öffentlichen Sektor die Chance, unabhängiger, effizienter und innovativer zu werden. Verwaltungen können so nicht nur ihre digitale Souveränität stärken, sondern auch Vorreiter bei der Nutzung nachhaltiger Technologien werden. Es ist Zeit zu handeln – die Grundlagen für die Zukunft werden jetzt gelegt.
Als größter europäischer Open Source-Anbieter haben wir das Positionspapier „Digitale Souveränität und Resilienz durch Einsatz von
Open Source Software stärken“ erstellt, in dem die Maßnahmen und Rahmenbedingungen beschrieben werden, um die digitale Souveränität und Resilienz unseres Landes zu stärken.